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Wie gewöhnen Sie Ihren Hund an angstauslösende Situationen? 

Führen Sie Ihren Hund an das, was er fürchtet, langsam und ruhig heran. Bleiben Sie mit Ihrer ganzen Aufmerksamkeit bei Ihrem Hund, ruhig, leise und freundlich redend. Beobachten Sie dabei genau sein Verhalten. Sowie sich seine Körperspannung, seine Atmung (Hecheln), seine Körperbewegungen verändern, bleiben Sie stehen. Die Annäherung sollte grundsätzlich in kleinen Schritten erfolgen. Lassen Sie Leckerlies auf den Boden fallen, solange er diese in seiner üblichen Art frisst ist es gut (wird er hektischer im Aufnehmen des Futters, ist sein Stresspegel schon deutlich erhöht, d.h. nicht näher herangehen!). Bleiben Sie immer nach einigen Schritten stehen und schätzen Sie die Befindlichkeit Ihres Hundes ein (Körperspannung, Stressanzeichen etc.). Wenn Sie anhand des Ausdrucksverhalten Ihres Hundes merken, dass sich sein Stresspegel erhöht hat, gehen Sie wie folgt aus der Situation heraus:  Nehmen Sie eine Handvoll Futter in die halbgeschlossene Hand, halten Sie ihm diese Futterhand vor die Nase, sodass er sich sein Futter nach und nach „herausarbeiten“ kann und führen Sie ihn an der Futterhand aus der Situation WEIT GENUG hinaus. 

Jedes Mal, wenn Sie wieder auf den angstauslösenden Reiz treffen, führen Sie Ihren Hund 1-2 Schritte näher heran. (Beachten Sie, dass jedes Tier seine eigene Geschwindigkeit hat, in der er sich an etwas gewöhnen kann, daher ist die Angabe von 1-2 Schritten nur eine vage Angabe! Möglicherweise können Sie erst nach einer gewissen Anzahl an derartigen Konfrontationen mit der Distanzverringerung anfangen.) Lassen Sie immer wieder Futter zu Boden fallen, reden Sie freundlich-leise und gehen Sie wie oben beschrieben wieder aus der Situation heraus. Ist der Hund „hochgefahren“, war der Versuch vergebens, denn Gewöhnung funktioniert ausschließlich, wenn das Tier keinen Stress dabei empfunden hat. 

Die Gewöhnungszeit ist – wie bereits beschrieben - ganz individuell, es können Wochen, Monate oder Jahre sein, je nachdem wie schwer Ihr Hund traumatisiert ist. Aber liebevolle Ausdauer zahlt sich immer aus, denn auch in Fällen, wo keine gänzliche Angstüberwindung stattgefunden hat, sind die Angstreaktionen deutlich geringer und der Hund sichtbar entspannter. 

Anmerkung: I.d.R. gehen wir viel zu schnell auf und viel zu nah an das heran, was der Hund fürchtet. Grundsätzlich gilt: LIEBER ZU FRÜH ALS ZU SPÄT AUS DER SITUATION WIEDER HERAUS GEHEN! Entwickeln Sie ein Gespür für Ihren Hund, seine Angst und seine Körpersprache und beurteilen Sie unbedingt jede angstauslösende Situation neu! Finden Sie heraus, in welcher Geschwindigkeit Sie sich mit Ihrem Hund an den angstauslösenden Reiz annähern können und welche Distanz er benötigt, um sich noch sicher zu fühlen. Die sogenannte Individualdistanz ist abhängig von dem was den Hund ängstig, von seiner Tagesform bzw. seiner Befindlichkeit, von seinen Erfahrungswerten etc., d.h. Sie müssen die jeweilige Individualdistanz immer wieder durch beobachten Ihres Hundes neu einschätzen. 

petra mazur

 

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